Ein beschwingter Abend mit der Echinger Bigband & Comedian Willy Astor
Es war schon ein besonderer Mix, den das 16köpfige Ensemble der Echinger Bigband zum 40jährigen Jubiläum im Bürgerhaus servierte. Als „special guest“ gab sich beim gut besuchten Konzert der bekannte Wort-Akrobat Willy Astor die Ehre.
Über vier Jahrzehnte hat die unter dem Namen „Echinger Bigband“ über die Ortsgrenzen hinaus bekannte Formation ambitionierter Vollblutmusiker viele Stammgäste unter den Fans und Freunden authentischer Jazz-Musik gewonnen. Und so gab es am Montag, 3. Juli, ein Wiedersehen und vor allen Dingen Wiederhören mit vielen alten Bekannten auf der Bühne: angefangen bei Gründungsmitglied Lionel Roche, dem „französischen“ Urgestein an der E-Gitarre und ehemaligem Lehrer der Echinger Musikschule, über den „Bandleader“, Saxophonist, Klarinettist und „Sounddesigner“ Ullrich in Personalunion, der der Echinger Bigband seit 30 Jahren die Treue hält bis zum renommierten Jazz-Pianisten Thilo Wagner am Flügel.
Das gebotene Repertoire, das durchgängig durch solistische Improvisationen in allen Registern bestach, war geprägt von allerlei Reminiszenzen an die unsterblichen Swing-und Jazz Legenden wie Bennie Goodman, Glenn Miller und Count Basie , deren Evergreens schon das eine oder andere Mal im Bürgerhaus zu hören waren wie beispielsweise Millers „American Patrol“ oder Goodmans „Stomping at the Savoy“. Zu den musikalischen Highlights in der 40jährigen Bigband-Historie zählten die beiden Konzerte mit dem ewig jungen Hugo Strasser 2008 und 2015 (gestorben 93jährig im März 2016). Mit den beiden Stücken Danny Boy und Misty wurde an den unvergessenen Musikerkollegen und Freund erinnert. Dem erst kürzlich im April 2023 verstorbenen Dusky Goykovich gewidmet war sein Song, „A night in Tunesia“. Mit dem darin eingebetteten sechsminütigem Percussion-Solo, bei dem Werner Schmitt seine Schlagstöcke wirbeln ließ, mal laut, aber auch leise, wurde das Publikum mit einem „nachhall-tigem“ Hallo-Wach in die Pause getrommelt.
Auch in Programmhälfte zwei wurde deutlich, dass dem bayrischen Comedian Willy Astor keine zwischenmenschliche Gefühlslage fremd oder heilig ist. Er singt, reimt und klampft über den Urlaub mit Kindern (Mir ist soo langweilig) inszeniert sich selbst als reiselustig, bei Urlauben etwa auf die Eskapaden oder die Spirituosen: Letzeres eigentlich eine Schnapsidee. Ein Lied komponiert er auch schon mal in Moll – genauer in Paraceta-Mol. Nicht fehlen durfte die von Astor komponierte Bayern-Hymne „Stern des Südens“ und sein melancholisch-leidenschaftliches Instrumentalstück Mosche Mosche.
Wie es sich am guten Schluss beim Bigband-Konzert eingespielt hat, wurde das bestens unterhaltene Publikum mit zwei bekannten Zugaben, nämlich mit sattem und nuanciertem Sound von „In the Mood“ und dem gefühlvollen -Evergreen „Moonlight Serenade“ (beide Glenn Miller) stimmungsvoll in den Abend entlassen. Und auch die Zugabe zur Zugabe durfte nicht fehlen – da hatten die Musiker „zufällig“ noch ein Count-Basie Stück in petto, …
Für Sie berichtete Ulrike Wilms.
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