Nach dem erstmaligen Aufstieg in die Oberliga (ehemals Landesliga) startete die Herrenmannschaft mit großer Vorfreude und viel Euphorie in die Spielzeit. Trotz der positiven Stimmung war allen Beteiligten von Beginn an bewusst, dass es in dieser Saison einzig und allein darum gehen würde, den Klassenerhalt zu sichern.
Doch nicht nur die sportliche Herausforderung war enorm. Auch die Logistische hatte es in sich. Denn man wurde als südlichster Verein in die Nordstaffel eingeteilt, so dass Auswärtsspiele mit einer Entfernung von „nur“ 150 km fast schon als Derby bezeichnet werden mussten. Zum Glück konnte man auf die Unterstützung der Handballabteilung bauen, die zu allen Spielen einen Bus einsetzte, so musste das Team die weiten Fahrten zumindest nur als Passagier und nicht als Fahrer der eigenen PKWs bestreiten konnte.
Der Auftakt in die Saison glückte eindrucksvoll: Ein überzeugender Heimsieg zum Start ließ die Hoffnungen weiter wachsen und befeuerte den Optimismus rund um die Mannschaft. Doch die Ernüchterung folgte auf dem Fuße – im zweiten Spiel setzte es eine klare und schmerzhafte Niederlage. Fortan zeigte sich, wie hart umkämpft diese Liga sein würde und welch hoher Leistungsunterschied im Vergleich zum letzten Jahr in der Bezirksoberliga bestand.
Die Mannschaft kämpfte mit viel Herzblut und Einsatz, doch gegen die teils deutlich stärkeren und erfahreneren Gegner war es schwer, Punkte zu holen. Gute Leistungen blieben häufig unbelohnt – enge Spiele gingen meist unglücklich verloren, während man sich den Topteams der Liga in einigen Partien deutlich geschlagen geben musste. Trotz phasenweise starkem Auftreten fehlte oft das letzte Quäntchen Glück oder Kaltschnäuzigkeit, um zählbares mitzunehmen.
Bis zur Winterpause konnte nach dem Auftakterfolg kein weiterer Sieg verbucht werden. In der spielfreien Zeit gelang es dem Team, neue Kraft zu schöpfen und den Kopf frei zu bekommen. Das zahlte sich zunächst aus: Im zweiten Spiel nach der Pause feierte man endlich den lang ersehnten zweiten Saisonsieg.
Doch das erhoffte Aufbäumen wurde jäh gebremst – aufgrund von Krankheit/Verletzung oder aus anderen Gründen fielen einige Spieler aus. Dies riss empfindliche Lücken in den Kader. In der Folge verlor die Mannschaft den Rhythmus, was sich in mehreren deutlichen Niederlagen mit zahlreichen Gegentoren niederschlug. Besonders in der Schlussphase der ohnehin kräftezehrenden Saison wurde die Belastung für Körper und Geist spürbar.
Trotz aller Rückschläge hielt die Mannschaft tapfer dagegen und bewahrte sich ihre kämpferische Einstellung. Der unermüdliche Einsatz wurde jedoch bis zum Redaktionsschluss nicht mehr mit weiteren Punkten belohnt. Am Ende der Saison steht der bittere letzte Tabellenplatz – und der Abstieg in die Bezirksoberliga.
Jetzt gilt es, die Köpfe nicht hängen zu lassen. Denn trotz der oft wenig erfreulichen Ergebnisse war es eine sehr lehrreiche Saison, aus der das junge Team viele Dinge mitnehmen konnte. Der Blick ist bereits nach vorn gerichtet: Mit neuer Motivation und den gesammelten Erfahrungen will man in der neuen Spielzeit wieder oben in der Tabelle mitspielen. Der Abstieg soll dabei keine dauerhafte Zäsur, sondern vielmehr ein neuer Anfang sein – mit dem klaren Ziel, zurückzukehren. Ob dies bereits ein kurzfristiges oder eher ein mittelfristiges Ziel sein wird, muss die Entwicklung in den nächsten Monaten zeigen.
Mut macht dabei auch, dass man im männlichen Jugendbereich über alle Altersklassen gut aufgestellt ist und man so dann in den nächsten Jahren hoffentlich auf den ein oder anderen starken und motivierten Nachwuchsspieler bauen kann der dann die erste Mannschaft verstärkt.
Doch nun steht erstmal die wohlverdiente Pause an, bevor dann ab Juni viele Schweißperlen im Rahmen der Vorbereitung auf die neue Saison fließen werden.
Für Sie berichtete Neufahrner Echo.