40 Jahre Echinger Bürgerhaus

Kategorie: Kultur

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Das Echinger Bürgerhaus feiert, wenn auch coronabedingt etwas eingeschränkt, sein 40-jähriges Bestehen

23. Oktober 1981 – 23. Oktober 2021

Auf den Tag genau 40 Jahre nach der Eröffnung des Echinger Bürgerhauses, am 23. Oktober 2021, hatte das Münchner Klenze-Ensemble anlässlich des Jubiläums erstklassige Musik nach Eching gebracht und bescherte einem coronabedingt eher kleinen Publikum einen wunderbaren, klangvollen Musikgenuss. Für eine köstliche kulinarische Begleitung sorgte beim Sektempfang und in der Pause das Bürgerhausrestaurant „Pure Cuisine“. Mit ihrem anspruchsvollen kammermusikalischen Konzertprogramm stellten die professionellen Streicher eindrucksvoll ein congeniales, nuancenreiches Zusammenspiel „aus einem Guss“, große Virtuosität sowie reihum herausragendes solistisches Können unter Beweis. Ebenso eindringlich wie ausdrucksstark interpretierten sie Werke vom 18. bis 21. Jahrhundert unter anderem mit Mozarts dreisätzigem Divertimento in D-Dur und Tschaikowskys Melody in Es-Dur sowie seinem einzigem Streichsextett „Souvenir de Florence“. Ein Schwerpunkt lag auch auf spanischen Stücken wie der lautmalerisch-idyllische „Gesang der Vögel“ des weltberühmten Cellisten Pablo Casals und die romantisch-feurige „Romanza Andaluza“ des Geigenvirtuosen Pablo de Sarasate. Ein besonderer und auch emotional sehr anrührender Moment stellte die Uraufführung des zeitgenössischen Werkes „Nana Andaluza“ (übersetzt andalusisches Wiegenlied) mit seiner eingängig melodisch-melancholischen Grundstimmung von Albert Gumí Prat dar. Der Komponist war eigens – auch aus familiären Gründen – aus Barcelona zu dieser Premiere angereist, denn beim Interpreten des Kontrabass-Solos Blai Gumí Roca handelt es sich um seinen Sohn.

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„Die Kultur zu den Menschen bringen“

Als ein „ rhetorisches Intermezzo zwischen Mozart und Tschaikowsky“, so bezeichnete Bürgermeister Sebastian Thaler selbst seine kurze Festansprache und Begrüßung. „Die Kultur zu den Menschen“ zu bringen, sei von Anfang das Konzept und begleitende Leitmotiv des Bürgerhauses gewesen. Dieser Antrieb, der den damaligen Bürgermeister „Jockel“ Enßlin (gest. April 2021) und schlussendlich auch den Gemeinderat geleitet habe, sei in der damaligen 7.000-Seelen Gemeinde Eching durchaus etwas Missionarisches gewesen – und eine Herausforderung, in Konkurrenz mit dem Kulturbetrieb der nahe gelegenen Landeshauptstadt zu treten. Aber genau darin habe auch eine – genutzte – Chance gelegen, sich über die Gemeindegrenzen hinaus einen Ruf zu erarbeiten, denn „der Weg aus München ist kurz“.
Mit einer schwungvoll-heiteren Zugabe des bekannten Marsches „Wien bleibt Wien“, der von den Musikern zu „Eching bleibt Eching“ umgewidmet wurde, ging ein schöner Konzertabend zu Ende, dem jetzt – hoffentlich – wieder viele weitere Kulturveranstaltungen folgen können: Im nächsten Jahr im Sommer ist nachträglich eine mehrtägige Bürgerhaus-Geburtstagsfeier mit der Bevölkerung, allerlei Aktionen und Auftritten und bei kostenlosem Eintritt geplant.

Plakatausstellung

Eine optische und inhaltliche Zeitreise über vier Jahrzehnte anspruchsvollen Kulturprogramms und ein Wiedersehen mit vielen namhaften Künstlern und Ensembles bietet gegenwärtig zu den Öffnungszeiten des Bürgerhauses die chronologisch aufgearbeitete Plakatausstellung der Veranstaltungen. Auch digital wird auf der Bürgerhaus-Homepage zu einem Rundgang über die plakative Programm-Historie eingeladen

(www.buergerhaus-eching.de )

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Wie alles begann…

Bereits Anfang der 70er Jahre kam aus der Bevölkerung verstärkt der Wunsch nach einem größeren gemeindeeigenen Veranstaltungssaal auf. Allerdings bedurfte es einiger Überzeugungskraft und Ausdauer von Seiten des damaligen Echinger Bürgermeisters Joachim Enßlin, dem Initiator und Motor für dieses Haus der Kultur und der Bürger, um das Konzept eines Bürgerhauses zu realisieren. Ebenso galt es, gestiegene Preise und gestiegenes Grundhochwasser zu überstehen, doch dann war es soweit: Am 23. und 24. Oktober 1981 konnte das neue Echinger Bürgerhaus glanzvoll eröffnet werden. Das Erbbaugrundstück steuerte die katholische Pfarrei Sankt Andreas bei und der architektonisch und funktional gelungene Entwurf stammt vom Architekten Hans Peter Wopperer.

 

Alles unter einem Dach

Das Veranstaltungs- und Betriebskonzept des markanten Solitärbaus beruht auf drei Pfeilern: Der erste Pfeiler umfasst kulturelle Veranstaltungen aller Art – vom Keller- bis zum Kindertheater, bei denen schon viele bekannte Persönlichkeiten aus Theater-, Kabarett- und Musikszene in Eching gastiert haben, darunter beispielsweise die die beiden Altmeister ihres jeweiligen Faches Otto Strasser und Johannes Heesters und zahlreiche Größen des Kabaretts von Django Asül bis Sigi Zimmerschied. Der zweite Schwerpunkt besteht in Vermietungen an Firmen und Verbände für die Durchführung von Seminaren, Schulungen, Verkaufs- und Werbeveranstaltungen, die zum finanziellen Unterhalt des Hauses beitragen.
Als drittes wird das Bürgerhaus in ganz fundamentaler Weise von den Bürgern getragen – und steht den lokalen Kunst- und Kulturträgern ebenso wie den Ortsvereinen und Gewerbetreibenden für ihre unterschiedlichen und zumeist jährlich wiederkehrenden Nutzungen zur Verfügung. Unter dem Dach des Bürgerhauses finden, jedenfalls zu normalen Zeiten, (Faschings-)Bälle, Konzerte, Basare, Empfänge, Ausstellungen, Theateraufführungen und Weihnachtsfeiern statt – alle miteinander Ausdruck für die Vielfalt eines lebendigen Kultur- Sozial- und Gesellschaftslebens.

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Gastgeberin Ulla Grabow freute sich, mit dem renommierten Klenze-Ensemble ein erstklassiges Jubiläumskonzert zum 40. Bürgerhausgeburtstag bieten zu können

Die Bürgerhausleitung:
Wolfgang Buttmann (1981-1995)
Daniela Benker (1995-2005)
Dr. Michael Corsten (2005-2011)
Ulla Grabow (seit 2012)

Für Sie berichtete Ulrike Wilms.

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