Über das von Josef Neumeier (von links) gespendete maßstabsgetreue Modell eines landwirtschaftlichen Anwesens, das als besondere Attraktion mit einer Dampfdreschmaschine ausgestattet wurde, freuen sich der ehemalige Echinger Archivpfleger Günter Lammel und Landwirt und Museumsleiter Klaus Widhopf – und künftig alle großen und kleinen Museumsbesucher.
Modellbau- Dampfdreschmaschine im Spielzeugformat
Der wiederkehrende Tag des offenen Denkmals, heute am Sonntag, 8. September, ist jedes Jahr ein willkommener Anlass, auch den Echinger Museumskeller für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Sehr zur Freude von Museumsleiter Klaus Widhopf wurde reger Gebrauch gemacht, in Echings bäuerliche Vergangenheit einzutauchen.
Die Ausstellungsräume unter der Schulturnhalle an der Danziger Straße beherbergen vor allem die umfangreiche „Gerätesammlung auf dem G’fild“ mit vielen landwirtschaftlichen Werkzeugen, Gebrauchsgegenständen und Vorrichtungen und die von Konrad Hirtenreiter betreute Maischer Heimatecke mit Erinnerungsstücken der donauschwäbischen Ungarndeutschen, sowie zahlreiche weitere historische Bilddokumentationen. Die diesjährige Sonderschaus widmete sich einer chronologischen Fotodokumentation von 2009 bis 2023 über das beliebte Dorf-, Familien- und Straßenfest rund ums vor 15 Jahren restaurierte Waaghäusl und war bereits beim diesjährigen Waaghäuslfest zu sehen. Zusammengestellt wurde sie von Gemeindearchivarin Rebecca Eckl und ihrem Vorgänger, Archivpfleger Günter Lammel.
Stand des Öfteren im Mittelpunkt des Interesses bei dem einen oder anderen Waaghäuslfest, der von Josef Neumeier geschaffene Modellbauernhof, hier ein Bild aus dem Jahr 2016
„Punktgenau“ konnte beim Museumstag offiziell ein attraktiver Neuzugang im Echinger Museum vorgestellt werden, nämlich ein maßstabsgerechter Bauernhof–Modellbau, der mit einer originalgetreuen Dampfdreschmaschine ausgestattet ist. Das museumsreife Unikat stammt aus der Modellbauwerkstatt des 87jährigen Neufahrners Josef Neumeier, der das landwirtschaftliche Anschauungsobjekt im Spielzeugformat für die bäuerliche Gerätesammlung als Dauerleihgabe zur Verfügung gestellt hat. Wie sich auch der eine oder andere Besucher erinnerte, war der schmucke Liliput-Bauernhof auch ein thematisch passender Hingucker für groß und klein bei dem einen oder anderen der Waaghäuslfeste. Das Liebhaberstück zeigt anschaulich, wie in den 20er und 30er Jahren des vergangenen Jahrhunderts und vereinzelt sogar bis nach dem 2. Weltkrieg hierzulande gedroschen und auf einem großen Bauernhof gelebt und gearbeitet wurde. Vor etlichen Jahren hat Neumeier fünf Jahre lang akribisch an der Technik und der figurenreichen Ausstattung seines Werkes gearbeitet, zu dem unter anderem auch ein Ochsengespann sowie Bauern, Bäuerinnen, Knechte und Mägde gehören. Das lebende Inventar wurde aus Lindenholz geschnitzt – und von Neumeier eigenhändig mit stilechten Gewändern „bekleidet“. Natürlich stand am Sonntag auch der Spender und Erbauer für die interessierten Fragen der Museumsgäste Rede und Antwort, die die Detailtreue und sorgfältige Ausführung bestaunten.
Die diesjährige Fotodokumentation über „15 Jahre Waaghäuslfest“
Für Sie berichtete Ulrike Wilms.
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