Dank Busfahrer Nico ging es für die Echinger Reisegruppe, von den beiden ASZ-Mitarbeiterinnen Barbara Hammrich und Julia König aufmerksam betreut, kreuz und quer, aber auch nach oben und unten durch den Kohlenpott, der diesen Namen längst nicht mehr verdient. Hier hat sich die Echinger Reisegruppe vor dem protzig-imposanten Prunkbau der Industriellenfamilie Krupp, der Villa Hügel in Essen, die heute ein Museum ist, zum Gruppenbild aufgestellt.
Wie vielschichtig im Wandel der Geschichte und der wirtschaftlichen Entwicklung sich heute das nordrheinwestfälische Ruhrgebiet darstellt, konnte kürzlich eine gut 30köpfige Echinger Reisegruppe auf einer vom Alten- und Servicezentrum veranstalteten fünftägigen Kultur- und Bildungsreise vom 21. bis 26. September in den so genannten Kohlenpott eindrucksvoll erfahren. Vor allem auch dank des unerschöpflichen Wissens ihres Reiseleiters Thomas Huth, das mit einer erfrischenden Portion Humor angereichert wurde, war die Expedition in dieses etwas ungewohnte, aber auch weitgehend unbekannte touristische Ziel – mit Hotelstandort Kennedyplatz im Essener Stadtzentrum – eine bereichernde Erfahrung.
Das Ruhrgebiet präsentiert sich heute, gute 50 Jahre nach dem Ende des Steinkohlebergbaus und der Stahlindustrie und dem deshalb – notgedrungen – einsetzenden strukturellen Wandels als eine ausgesprochen kontrast- und abwechslungsreiche Kulturlandschaft, in der Kunst, Bildung und Natur zunehmend an Bedeutung gewinnen, aber die Vergangenheit noch in so manchem mittelalterlichen Stadtkern oder Kirchenbauwerk – und in so mancher ungenutzten Industriebrache sichtbar geblieben ist. Dass die Arbeitswelt „untertage“ und am Hochofen nicht vergessen wird, bezeugen so bedeutende Industriedenkmäler wie die weitläufige Zeche Zollverein in Essen, die 2001 von der UNESCO zum Weltkulturerbe deklariert wurde und natürlich auf dem Besichtigungsprogramm stand.
Bei überwiegend strahlendem Sonnenschein und blauem Himmel durch den größten deutschen Ballungsraum wurde so manches Vorurteil widerlegt, allen voran, dass die vorherrschende Farbe im Ruhrgebiet grau sei. Wie grün tatsächlich die ineinander übergehende Städtelandschaft mit den bereits im Mittelalter entstandenen Kernstädten Duisburg, Essen, Bochum und Dortmund, entlang der westfälischen Handelsstraße, des Hellwegs, ausschaut, konnte mehrfach von oben betrachtet werden, beispielsweise von der „Himmelsleiter“ der Halde Rheinelbe in Gelsenkirchen aus, wo sich natürliches Grün als die dominante Farbe der Region herausstellte.
Für Sie berichtete Ulrike Wilms.