Trotz der nur spärlich besuchten Echinger Bürgerversammlung stand Bürgermeister Sebastian Thaler Rede und Antwort
Wenig interessierte Bürger, viel Wissenswertes
über die Gemeinde und einige Kritikpunkte
Nur wenige Besucher, ein umfangreicher Bericht des Bürgermeisters Sebastian Thaler über die Gemeinde Eching heute und anstehende Zukunftsplanungen sowie gezielte Kritik und sachliche Anregungen aus dem Auditorium, so gestaltete sich die diesjährige, gut zweieinhalbstündige Bürgerversammlung im Bürgerhaus.
Nur knapp 40 Bürger von aktuell 15.469 Einwohnern hatten sich im Saal des Bürgerhauses eingefunden und wurden anhand einer umfassenden Bestandsaufnahme in 90 Minuten über die Kernthemen Einwohnerentwicklung, Finanzen (mit 26 Millionen Euro Rücklagen bei gleichzeitig gesunkenem Schuldenstand), Gemeindeentwicklungsprogramm (GEP), Wohnbaugebiete, Bauprojekte der Gemeinde, Mobilität und Verkehr, Umwelt-Klimaschutz-Energie, Asylsituation und Wirtschaftsförderung informiert. An dieser Stelle der Hinweis, dass das meiste nachzulesen ist im kommunalen Jahresbericht 2023, der in gedruckter Form und online unter www.gemeinde-eching.de vorliegt. Und stets „upgedatet“ wird man auch auf dem neu ins Leben gerufenen Instagram-Account der Gemeinde. Als vorrangige Projekte der nächsten Jahre nannte Thaler die Ortsentwicklung mit Bürgerplatz und Huberwirt im Zuge des geförderten ISEK (integriertes Städtebauliches Projekt), den kommunalen Wohnungsbau an der Pommernstraße (geschätzte Kosten 10 Millionen-Euro, geplanter Baubeginn Mitte 2025), das Kinderhaus in Eching-West (ca. 21 Millionen Euro ab 2026)sowie den behindertengerechtem Umbau des S-Bahnhofes (bis auf 300 000 Euro Planungskosten von Freistaat und Bahn finanziert, Realisierung innerhalb der nächsten Legislaturperiode zwischen 2028 -2033).
Anschließend zeigten rund ein Dutzend Wortmeldungen aus dem Auditorium auf, wo überall Handlungs- und Verbesserungsbedarf gesehen wird – vom Vorschlag, die Werbung für den neu eingeführten Sozialpass zu verstärken bis zur Installation frei zugänglicher Notrufsäulen. Da hieß es von Seiten des Bürgermeisters an seine anwesenden Ressortchefs das eine oder andere Mal: „Bitte notieren, dem werden wir nachgehen.“ Ursula Heimerl beispielsweise bemängelte, dass beim Kartenverkauf für Kulturveranstaltungen des Bürgerhaus mit dem Donnerstag nur ein einziger Termin zur Verfügung stünde – und in den Sommerferien überhaupt keine Kontaktaufnahme möglich gewesen sei. Kein gutes Haar ließ Ex-KSV-Chef Albert Past an der oftmals geschlossenen Bürgerhausgastronomie und dem geforderten Mindestverzehr. Bürgermeister Sebastian Thaler gab dagegen zu bedenken, dass die Gemeinde froh sein müsse, nach langjährigem Leerstand und in Coronazeiten überhaupt eine Pächterin gefunden zu haben und sagte wörtlich: „Mir schmeckt das Essen sehr gut.“ Helga Ebenhöh machte sich mit ihrer Bitte nach geeigneteren Räumlichkeiten für die Kleiderkammer stark, die in einem nur über eine steile Treppe erreichbaren und sehr beengten Raum im Büchereikeller unterhalb untergebracht ist– und brachte dabei den Huberwirt ins Gespräch. Stellvertretend für „ihren“ Verein, den VdK Sozialverband, monierte dessen Vorsitzende Roswitha Heidenreich als nicht unerheblichen Stein des Anstoßes holprige oder auch abschüssige Gehsteige im Gemeindegebiet. Sie erhielt großen Zuspruch aus dem Auditorium, ergänzt durch den Hinweis auf üppig wuchernde Hecken und Sträucher, die eine Nutzung der oft schmalen Bürgersteige unmöglich mache. Thaler dankte für die wichtigen Hinweise und äußerte die Bitte, (nicht nur) die ausgemachten Holperstrecken und Wildwuchs im Rathaus zu melden, sondern grundsätzlich alle auftretenden Probleme.
Für Sie berichtete Ulrike Wilms.
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