Zentrale Bürgerversammlung für die Gesamtgemeinde

Kategorie: Aktuelles

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Bürgermeister Sebastian Thaler präsentierte Zahlen und Fakten zur aktuellen Gemeindeentwicklung bei der Bürgerversammlung 2021

Wenig Resonanz und kaum Diskussionsbedarf

Auch im zweiten Coronajahr gab es nur eine zentrale Bürgerversammlung im Echinger Bürgerhaus, bei der sich die knapp 50 anwesenden Gemeindebürger aus allen Ortsteilen coronabedingt ein wenig im Saal verloren. Wie gewohnt präsentierte Bürgermeister Sebastian Thaler einen Überblick in Zahlen und Fakten zur aktuellen Gemeindeentwicklung und die wichtigsten kommunalen Aufgabenfelder.

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Wohnbaulandmodell bald auch für Geschosswohnungsbau geplant

Nicht von ungefähr stellte der Bereich Haus- und Wohnungsbau einen Schwerpunkt dar. Ausführlich ging der Bürgermeister auf die sich in der Umsetzung befindlichen Neubaugebiete Böhmerwaldstraße, Eching-West, Bernhard-Lichtenberg-Straße, Dietersheim Am Mühlenweg und Dietersheim Am Anger ein. Angesichts der steigenden, horrenden Bodenrichtwerte und somit die für die meisten ortsansässigen Bewohner unerschwinglichen Bodenpreise soll nun in Eching im Baugebiet Böhmerwaldstraße erstmals des Echinger Wohnbaulandmodell auch im Geschoßwohnungsbau umgesetzt werden, wie Thaler bekannt gab. Für Eching bedeutet dies Neuland, denn die kommunale Wohnbauförderung gab es bis dato ausschließlich für Hauseigentum. So sind gegenwärtig 78 Bauparzellen in der Vergabe und werden je hälftig durch Verkauf oder im Erbbaurecht umgesetzt.
Um attraktiven und bezahlbaren Wohnraum zu schaffen, soll nun das bewährte Konzept des Wohnbaulandmodells auch auf vergünstigte Wohnungen übertragen werden und somit Wohneigentum auch für Normalverdiener erschwinglich werden. Dabei erfolgt die Vergabe nach ähnlichen Kriterien, wie Einkommen, Anzahl der Kinder, Wohnsitz und ehrenamtliches Engagement u.a. und wird unterschiedlich bepunktet, sprich gewichtet. Die zu erfassenden Voraussetzungen sind im Detail noch vom Gemeinderat zu beschließen.
Der Grundstücksverkauf für das Areal im Norden des Baugebiets Böhmerwaldstraße entlang der Bahntrasse befindet sich in der Endverhandlung. Der bevorstehende Verkauf an einen Bauträger beinhaltet die Verpflichtung, ein Drittel der Wohnungen, zirka 30 Wohnungen unterschiedlicher Größe, vergünstigt anzubieten, mit einer Ersparnis von 1 000 €/Quadratmeter gegenüber dem ortsüblichen Preis. Der avisierte Zeitplan sieht einen baldigen Beginn des Bewerbungsverfahrens im Frühjahr oder Sommer 2022 vor und ein Bezug der Wohnungen wird für Ende 2023 angestrebt.

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Dauerthema Verkehr

Der Verkehr ist und bleibt ein Dauerthema. So wird es bis auf weiteres definitiv keine U-Bahnverlängerung der U6 nach Eching oder Neufahrn geben. Auch der für kommendes Jahr geplante Umbau, sprich die Ertüchtigung durch zusätzliche Abbbiegespuren der neuralgischen Paul-Käsmeier-Kreuzung mit der Unteren Hauptstraße, wird sich auf 2023 verschieben. Zum einen müssen nach einem Eigentümerwechsel erforderliche Grundstücksabtretungen neu ausgehandelt werden. Zum anderen wird von Seiten des Staatlichen Bauamtes zum wiederholten Mal ein aktualisiertes Verkehrsgutachten eingefordert. Erfreulicherweise „deutlich in Bewegung gekommen“ ist dagegen der ÖPNV bei den bestehenden Buslinien 690 und 695, die ausgeweitet und besser getaktet werden. Es gibt außerdem eine neue Express-Buslinie X660. Mit der nächsten Fahrplanänderung wird zusätzlich die seit langem geforderte Ringstrecke über Dietersheim zur U6 hinzukommen, die die Fahrtzeiten zwischen Uni-Garching und Eching deutlich verkürzt.

 

Ortsentwicklung

Ein zukunftsweisendes Thema ist die Ortsentwicklung und insbesondere die städtebauliche Gestaltung der Ortszentren, nicht nur in Eching, sondern auch in Dietersheim und Günzenhausen, letzteres mit den beiden Schwerpunkten Feuerwehrhaus und angrenzende Freizeitanlage sowie Bürgersaal. Nachdem die Kerngemeinde Eching im Sommer 2021 in das mit insgesamt fast 80 Millionen Euro Städtebauförderungsprogramm des Freistaates Bayerischen Staatsministeriums für Wohnen, Bau und Verkehr aufgenommen wurde und dafür eine bis zu 60-prozentige Förderung zu erwarten ist, steht als nächster Schritt die Erstellung eins integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzepts (ISEK) an, das zusammen mit der Fortschreibung des Gemeindeentwicklungsprogramms (GEP) vorangetrieben werden soll.

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Die Bürger haben das Wort

Nach dem Bürgermeister hatten bei der Bürgerversammlung natürlich auch die Bürger das Wort. Rund ein Dutzend Wortmeldungen aus dem Auditorium zeigten auf, wo der Schuh drückt oder auch (Auf-)Klärungsbedarf besteht, wie etwa zum Ausbau eines Handwerkerhofes in Eching- Nord , was bis auf weiteres nicht geplant ist. Eine Beschwerde betraf teils völlig zugewachsene öffentliche Gehsteige vor Privathäusern. Derartige Missstände, so die bürgermeisterliche Empfehlung, sollten der Gemeindeverwaltung zur Kenntnis gebracht werden. Was den Günzenhausenern unter den Nägeln brennt – vom bevorstehenden Baubeginn des Feuerwehrhauses über die Verbesserung von Bushaltestellen bis zum beschlossenen Bürgersaal im Ortszentrum – brachte Peter Reiss aufs Tapet. Er äußerte sein völliges Unverständnis darüber, dass bei der zentralen Versammlungsstätte in einem Wohngebiet aus Lärmschutzgründen maximal zehn Veranstaltungen jährlich möglich sein sollen und fragte nach Alternativen. Diese Vorgaben ließen sich nicht umgehen, bedauerte Thaler. Eventuell könne durch eine andere Situierung der Parkplätze eine verbesserte Nutzung erreicht werden. Wurde im vergangenen Jahr kritisiert, dass Eching an etlichen Wegen bei Nacht „unterbelichtet“ sei, wurden jetzt Befürchtungen laut, dass durch die jetzt anstehende energetische Umrüstung aller 900 Straßenlaternen der Anteil an kaltem, blauen und sehr hellem Licht Insekten und andere Tiere massiv beeinträchtigen würde. Dies sei nicht der Fall, so die Auskunft, denn die nächtliche LED-Strahlung sei auf eine so genannte „warme Farbtemperatur“ abgestellt. Irena Hirschmann monierte die Tatenlosigkeit der Gemeinde hinsichtlich eines verwahrlosten und verdreckten S-Bahnhofes und insbesondere dessen fehlende Barrierefreiheit. Thaler konnte nur darauf verweisen, dass das Bahngelände nicht zum Aufgabenbereich der Kommune gehöre und zu seinem großen Bedauern die Gemeinde Eching auch in absehbarer Zeit nicht auf der Liste der zu sanierenden Bahnhöfe steht. Wann es denn endlich etwas wird mit der versprochenen Erneuerung der veralteten Echinger Homepage lautete (nicht zum ersten Mal) die Anfrage der ehemaligen Gemeinderätin Anette Uebach – und da ist immer noch Geduld gefragt: Gegenwärtig wird in Zusammenarbeit mit der Münchner Burke-Akademie im Rahmen eines Studentenwettbewerbs in einem Arbeitskreis das finale Design erarbeitet und zur Abstimmung gestellt. Dann könne es an die technische Umsetzung gehen, für die zirka ein halbes Jahr bis neun Monate veranschlagt werden müssten, so die Schätzung von Thaler.

Alle im Vortrag vorgestellten Zahlen, Fakten zum Status Quo und zu wichtigen Entwicklungen sind auf der Startseite der Gemeindehomepage www.eching.de auf einer 84 seitigen Präsentation unter der Überschrift: „Bürgerversammlung 2021“ hinterlegt.

Für Sie berichtete Marion Wilms.

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