Die dar- und ausstellenden Künstler der Echinger Ganztagsklassen laden bei ihrer Werkschau zu einem, oder auch mehreren Blicken „in eine andere Welt“ ein.
Die Kunst der Kinder der Ganztagsklassen
Im lichtdurchfluteten Foyer des ASZ-Mehrgenerationenhauses ist momentan jeder dazu eingeladen, den „Blick in eine andere Welt“ zu richten – dank einer gleichnamigen Kunstausstellung, die ausschließlich von Echinger Schüler/innen gestaltet wurde. Noch bis Ende Januar ist im öffentlichen Raum diese opulente Werkschau zu sehen, in der neben dem Mehrgenerationenhaus auch noch der vhs-Wintergarten und die Litfass-Säule auf dem Bürgerplatz mit einbezogen sind. Präsentiert wird eine Auswahl von namenlosen Werken, die in den vergangenen fünf Jahren, teils auch unter Coronabedingungen, im Unterricht der Ganztagsklassen der Grund- und Mittelschule an der Danziger Straße entstanden sind, allesamt im gemeinsamen Team- und Projektunterricht „Knst und Tnz“ der beiden externen Lehrkräfte und Künstlerinnen Rosanna Schumacher und Angela Scheier.
Der Schwerpunkt der temporären, lebendigen Kunstgalerie, die organisatorisch und finanziell von der Volkshochschule Eching als Kooperationspartner der Schule mitgetragen wird, befindet sich im Mehrgenerationenhaus, wo am Freitag, 10. Januar, auch die gut besuchte Vernissage stattgefunden hat. Die Begrüßung hatten dabei die beiden Achtklässlerinnen Aleyna und Shirin aus der AG Praxis übernommen. Neben den vielfältigen Kunstwerken galt es auch, die kulinarischen Koch- und Backkünste der Miniköche zu würdigen. Ein üppiges Buffet, ebenso dekorativ wie köstlich, war verführerisch mit süßen und deftigen Leckereien bestückt.
Eine Performance der Viertklässler, bei der die Gruppe bei einem Improvisations- und Ausdruckstanz Nähe und Distanz, Zu- und Abwendung auszudrücken schien, rundete das Rahmenprogramm ab. So dankte als Gastgeberin Barbara Hammrich, stellvertretende Geschäftsführerin des ASZ, den Mitwirkenden und Unterstützern für ihr Engagement, allen voran den Nachwuchskünstlern- und –köchen mit ihren begeisternden und bunten Beiträgen. Überall wird etwas für’s Auge geboten, auch Ungewohntes. Ständer mit teils dreidimensionalen Postkarten, Collagen aus Mosaiken mit ebenfalls selbstgestalteten Karten oder ein Säulen-Labyrinth etwa laden zu einer genaueren Betrachtung ein. Eine imposante Schlange windet sich um die gesamte Kaminecke und überlebensgroße Menschenbilder begegnen dem Betrachter auf riesigen Pappwänden. In luftiger Höhe entlang der Wände scheinen regenschirmgroße „Erdscheiben“ zu schweben, mit faszinierenden Szenarien – vnm Weltraum- über Zombie-Fantasien bis zu Stadtplänen oder Pool- beziehungsweise Seenlandschaften. Bei den ausgestellten Exponaten auffällig sind die vielen verwendeten Recycling-Materialien.
Die Plakatwände beispielsweise dienten ursprünglich als Verpackung für die digitalen Tafeln, die die alten Schiefertafeln in den Klassenzimmern ersetzt haben. Teppich- oder Klopapierrollen, Watte, Knöpfe, Korken und Kronkorken, Plastiknetze und Schaumstoff bieten gleichfalls ein weites Feld an individuellen, fantasievollen Entfaltungsmöglichkeiten zum Ausprobieren und für experimentelle Schaffensprozesse. Beim interdisziplinären Konzept von „Knst und Tnz“, das auf freiem Arbeiten beruht, versuchen Rosanna Schumacher und Angela Scheier für die Kinder und Jugendlichen die nötigen Freiräume im getakteten Schulalltag zu schaffen und sie zu ermutigen, „eigene Ideen zu entwickeln und sich auf unsere Impulse einzulassen. Wir unterstützen die Kinder, in dem was sie können: Für jede/n gibt es einen Platz, keine/r muss, jede/r kann.“ Denn Kunst kommt bekanntlich von können.
Ausstellung der Kunst der Kinder der Ganztagsklassen
Ausstellung „Eine andere Welt“
von Freitag, 10. Januar bis Freitag, 31. Januar 2025
im ASZ
Alten Service Zentrum Eching/Mehrgenerationenhaus
Bahnhofstr. 4, 85386 Eching
In den Projektarbeiten wird den Kindern die Chance gegeben Freiräume in ihrem Schulalltag zu entdecken. Die Arbeitsweise orientiert sich an den Einfällen und Interessen der Schülerinnen und Schüler – dabei gibt es kein „Richtig“ oder „Falsch“. Die Kinder und Jugendlichen können sich mit ihren freien und eigenen Bewegungen tänzerisch ausdrücken, können sich in spielpädagogischen Gruppenarbeiten und natürlich in allen denkbaren gestalterischen Möglichkeiten wie Malen, Zeichnen oder Bauen ausprobieren. Die Ideen vermischen sich und es entstehen Arbeiten, die Kunst und Tanz verbinden!
Dass auch Kochen und Backen für ein einladendes und leckeres Buffet eine echte Kunst darstellt, bewiesen bei der Ausstellungseröffnung im ASZ die Echinger Miniköche.
Für Sie berichtete Ulrike Wilms.