Turmfalken nisten auf Schlauchturm und LED-Masten
Seit Anfang des Jahres haben die FFW Eching und der TSV Eching gefiederte Untermieter: Es handelt sich um Turmfalken, die in die in luftiger Höhe angebrachten Brutkästen eingezogen sind.
Angebracht wurden die beiden artgerechten Domizile im vergangenen Herbst jeweils an erhabenen Plätzen, nämlich auf dem Schlauchturm der Feuerwehr sowie an einem der LED-Flutlichtmasten auf dem Fußballgelände des TSV am Echinger See.
Die Idee dafür kam von Stefan Dintner, Feuerwehrmann und TSV-Vorstand in Personalunion. Auslöser hierfür ist sein Arbeitsplatz bei der Berufsfeuerwehr in der Feuerwache 7 in München Milbertshofen, wo schon seit über vier Jahrzehnten heimische Turmfalken eine dauerhafte Unterkunft im Schlauchturm bewohnen. „Da ist mir der Gedenke gekommen, dass unser neuer Schlauchturm an der Waagstraße ebenfalls ein idealer Standort für Turmfalken darstellt“ erläutert Dintner.
Turmfalken bauen übrigens keine Nester, sondern suchen sich zum Brüten unter anderem Felsen- oder Baumhöhlen, sowie verlassene Nester, beispielsweise von Krähen. Dort ist allerdings wegen der ungeschützten Lage die Aufzucht erschwert, weil ein nasses Gefieder für die Jungvögel lebensbedrohlich sein kann. Nicht ohne Grund bevorzugen die Falken deshalb „ein Dach über den Kopf“, werden dabei auch bei menschlichen Bauwerken in Nischen und unter Vorsprüngen etwa unter Brücken und bei Hochhäusern oder ähnlichem fündig und sind oft auch dankbare Abnehmer für Nistkästen.
Dintners Anregung wurde von Seiten der FFW und auch TSV-Vereinsführung positiv aufgenommen und mit Unterstützung der Feuerwehrkameraden und des Bauhofes, namentlich Mitarbeiter Markus Kistler, im Herbst vergangenen Jahres realisiert. Mittels Drehleiter und mit technische Unterstützung von Robert Göring, der die Halterungen für die Brutkästen gebaut hatte, wurden die hochgelegenen „Vogelvillen“ installiert und in kürzester Zeit von den Tieren entdeckt und in Besitz genommen.
Mittels Drehleiter wird der Brutkasten am Schlauchturm der FFW Eching angebracht, vorne Robert Göring. (Foto FFW)
„Es hat tatsächlich funktioniert“ freut sich Dintner, der als eine Art Pate für dieses Projekt stets ein Auge auf die Nistkästen und den damit verbundenen Flugverkehr hatte. In beiden Niederlassungen kam es im April zur Ei-Ablage und dann wurde gebrütet: Im Juli sind vier Junge geschlüpft und wurden, wie es in vielen Vogelfamilien üblich ist, von beiden Elternteilen versorgt. Anfang August schließlich waren die jungen Turmfalken flügge und haben sich auf ihren Jungfernflug getraut: „pünktlich zur Brass Wiesn“ wie Dintner festgehalten hat. Er ist zuversichtlich, dass auch im kommenden Jahr die beiden Nistkästen bewohnt sein werden – und kann sich gut vorstellen, dass in Eching noch weitere dazukommen, …
Für Sie berichtete Ulrike Wilms.