Seit Anfang Mai hat die Volkshochschule Eching eine neue Geschäftsführerin: Daniela Kirschstein hat die Nachfolge von Doris Fähr angetreten. Ihren eigenen Worten nach ist die promovierte Literaturwissenschaftlerin in der Gemeinde gerade noch in der Kennenlern- und Einarbeitungsphase innerhalb und außerhalb ihrer Wirkungsstätte.
Bei ihrer Bewerbung konnte Kirschstein mit vielfältigen Erfahrungen punkten, vor allem auch in den Bereichen Kultur und Fremdsprachen, in Team-und Projektleitung, Digitalisierung und Erwachsenenbildung, die sie zum Teil auch im Ausland erworben hat. Sie verfügt über Sprachkenntnisse in englisch, französisch, italienisch, kroatisch und serbisch.
Ursprünglich stammt Kirschstein, 43 Jahre alt, verheiratet und Mutter zweier Teenager im Alter von 14 und 16 Jahren, aus Kempten im Allgäu. Bereits als 16-Jährige hat sie Auslandserfahrungen in Frankreich sammeln können und lebte anschließend in Berlin, wo sie 2001 ihr Abitur ablegte. Daran schloss sich ein Studium der Anglistik und Komparatistik (=vergleichenden Literaturwissenschaft) an, dass sie an der Freien Universität Berlin mit dem Doktortitel abschloss. Danach war sie als Lektorin des Deutschen Akademischen Austauschdienstes in Ljubljana (Kroatien) tätig. Das Aufgabengebiet war sehr vielseitig und umfasste unter anderem in Kooperation mit den örtlichen Institutionen und Kultureinrichtungen die Organisation von Messeauftritten und internationalen Workshops, Lesungen, Unterrichtsprojekten und Informationsveranstaltungen.
Seit 2017 arbeitete sie in verschiedenen Projekten bei der Volkshochschule München, war zunächst im Bereich Deutsch als Fremdsprache als Prüferin und Sprachberaterin tätig. Dabei ging es vor allem um die Integrationskurse für das BAMF (Bundesamt für Migration und Flüchtlinge). Anschließend hat sie neben vielen anderen gesellschaftspolitischen Projekten den Jahresschwerpunkt „Connected. Leben in digitalen Welten“ betreut, der unmittelbar durch die Pandemie an Bedeutung gewonnen hat und bildungspolitisch forciert wurde.
Zum zeitgemäßen Profil einer Volkshochschule gehört nach Kirschsteins Auffassung, einen Begegnungsraum mit einem breiten Spektrum an Bildungs- und Kulturangeboten für alle Lebensbereiche zu schaffen „mit Formaten, in denen die unterschiedlichsten Menschen zusammenkommen können“. In einer Mischung aus Präsensveranstaltungen und digitalen Angeboten sollen Inklusion und Integration mitgedacht und neue Zielgruppen gewonnen werden. Dabei spielt der Vernetzungsgedanke eine große Rolle bei ihr – sowohl bei den Menschen als auch den gesellschaftlich relevanten Themen unserer Zeit wie Klimaschutz und Nachhaltigkeit. Ihr persönlicher Interessenschwerpunkt gilt zeitgeschichtlichen Themen und der Erinnerungskultur.
Daniela Kirschstein freut sich auf die neue Leitungs-Aufgabe in einem eingespielten Team. „Das Wichtigste wird sein, die Gemeinde gut kennenzulernen und herauszufinden, was sich die Echingerinnen und Echinger selbst von ihrer Volkshochschule wünschen“, definiert sie ein zentrales Anliegen. Als nächstes gilt es inhaltlich und organisatorisch, die beschlossene Kooperation mit der vhs Allerhausen und Fahrenzhausen fortzuführen. Ihr ehrgeiziges Ziel: bereits das Frühjahrs- und Sommerprogramm 2023 soll konzeptionell als „Gemeinschaftswerk“ gestaltet werden.
Zu Hause ist neue vhs-Geschäftsführerin mit ihrer vierköpfigen Familie, fünftes Mitglied ist Hund Oskar, im Münchner Westend. Somit hat sie eine schnelle Bahnverbindung an ihre neue Wirkungsstätte. Die Anschaffung eines S-Bahn-Rades ist auf jeden Fall geplant.
Für Sie berichtete Ulrike Wilms.