Aus der Juni-Sitzung des Echinger Gemeinderats vom 25.06.2024

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Positive Jahresrechnung für 2023

Es ist erfreulicherweise wieder genauso wie auch in den vergangenen Haushaltsjahren: Gegenüber dem stets zurückhaltend „konservativen Ansätzen“ im Haushaltsplan 2023 fiel die tatsächliche Bilanz deutlich positiver aus. Statt einer kalkulatorischen Zuführung vom Vermögens-  in den Verwaltungshaushalt konnte anstelle von einer eingeplanten Entnahme von 4,2 Millionen Euro sogar fast die gleich Summe, nämlich vier Millionen Euro, zu den Rücklagen zugeführt werden. Diese sind zum Jahresende 2023 auf ein Polster von 26,3 Millionen Euro angewachsen.  Der Schuldenabbau geht planmäßig von statten. Die Verbindlichkeiten betrugen zum gleichen Zeitpunkt gut 4,3 Millionen Euro.

Die Einnahmen lagen damit deutlich über der vorsichtigen Prognose von Kämmerin Andrea Jensen: „Erfreulicherweise haben die Veranlagungen und Einmaleffekte zu erheblichen Mehreinnahmen bei der Gewerbesteuer geführt. Auch bei den Steuerbeteiligungen konnten aufgrund hoher Tarifabschlüsse Mehreinnahmen generiert werden“ heißt es dazu im Sachbericht: Jeweils 1,9 Millionen Euro mehr hat die Gemeinde bei der Gewerbesteuer (insgesamt 13,5 Millionen) als auch den Steuerbeteiligungen (insgesamt 13,4 Millionen) verbuchen können.
Doch Echings versierte „Finanzministerin“ warnte vor zur viel Euphorie angesichts der ansehnlichen Rücklagen, die keinesfalls Wünsche und Begehrlichkeiten wecken sollten. Die Gemeinde müsse in den nächsten Jahren bei den geplanten Hoch- und Tiefbauprojekte bis 2027 eine geschätzte Summe von fast 58 Millionen Euro in die Hand nehmen und „bereits 2025 sind die Rücklagen verbraucht“ informierte Jensen.

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Archäologische Grabungsfunde aus der Gemeinde sichtbar machen

Das heutige Eching befindet sich auf archäologisch-siedlungsgeschichtlich äußerst spannendem und reichhaltigem Grund. Bei fast jedem neu ausgewiesenen Baugebiet gibt die Erde wieder einige verborgene Geheimnisse, mitunter sogar Schätze, aus längst vergangenen Zeiten preis. So auch erst 2018 im Bereich des Wohngebiets Eching-West an der Hollerner Straße. Was dort bei der obligatorischen wissenschaftlichen Bodenvoruntersuchung von Archäologen aufgedeckt wurde, war nicht nur sehr umfangreich, sondern sensationell und einzigartig: Zu den Befunden aus dem frühen Mittelalter (1. nachchristliche Jahrtausend, darunter sogar ein erhaltenes Skelett), der frühen Bronzezeit (2200 – 1600 v. Chr.) und den wertvollsten aus der Glockenbecherkultur (2500-2100 vor Christus) zählen neben Keramiken kostbare Grabbeigaben aus Gold und Bernstein, in Summe zwischen 1500-2000 Objekte.

Doch was passiert anschließend mit den pähistorischen Funden? In aller Regel verschwanden sie –für die Bürger auf Nimmerwiedersehen – in Archiven der Archäologischen Staatssammlung München. Seit 2023 gilt eine Neuregelung, bei der der Grundstückseigentümer (in Eching-West ist es zu weiten Teilen die Gemeinde) über den Verbleib entscheiden kann, dabei aber auch für den zum Teil schwierigen und aufwändigen Erhalt zuständig ist. Vor dem Hintergrund, dass sich Eching mehr Sichtbarkeit und Präsens für die archäologischen Bodenfunde aus eigener Flur wünscht, wurde der Gemeinderat fachkundig von Kreisarchäologin Delia Hurka beraten. So soll mittels einer Schenkung an den Landkreis Freising die seit 1. Juli 2023 bestehende Möglichkeit eines „Schutzregals“ genutzt werden, womit die Funde in der Region verbleiben können, konkret im Depot der Kreisarchäologie. Dort ist eine fachgerechte Aufbewahrung möglich. Angedacht wird von Echinger Seite unter anderem, damit Ausstellungen zu bestücken und so in verschiedenen Projekten oder Publikationen die heimische Siedlungsgeschichte lebendig zu halten. Insbesondere auch die Schulen könnten so unmittelbar auf die die Originalfunde (oder auch Kopien) für einen authentischen Heimat- und Sachkundeunterricht zugreifen. Es könnten etwa auf Leihbasis Originale präsentiert oder Repliken und Fotografien für dauerhafte Ausstellungen angefertigt werden. Einstimmig hat der Gemeinderat beschlossen, die zahlreichen Bodenzeugnisse aus dem Baugebiet Eching-West im Landkreis-Archiv zu lagern, damit sie auf Kreisebene weiteren Forschungen zugänglich bleiben und auch in Zukunft in Eching sichtbar gemacht werden können.

Wertvoller Grabungsfund im Baugebiet Eching-West aus der Glockenbecherzeit, der demnächst im Landkreis-Archiv gelagert werden soll – und im Original oder auch als Replik für die Öffentlichkeit sichtbar gemacht werden kann.

Für Sie berichtete Ulrike Wilms

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