Gruppenbild mit allen Naturschützern zu Lande und im Wasser.
Zum „Frühjahrsputz zu Lande und zu Wasser“ rund um und im Echinger Weiher war am Wahlsonntag, 23. Februar, die Taucher-Community eingeladen. Dem vom Echinger Tauchcenter ABC-Divers initiierten Aufruf waren rund 30 freiwillige Teilnehmer gefolgt, um sich an der gemeinsamen Umwelt-Aktion zu beteiligen, eine erfreuliche Resonanz. (Ebenso erfreulich: „Wir haben schon per Briefwahl gewählt“ hieß es bei den anwesenden Umweltschützern übereinstimmend). Zwei Dutzend davon begaben sich dann auch auf Tauchgang im „Echi“, wie der Weiher liebevoll genannt wird.
„Wir haben insgesamt über 24kg Müll gesammelt, das meiste davon um den See. Im See selbst war bis auf Kleinigkeiten nichts, was auch zu erwarten war, da Taucher in der Regel Ihren Abfall mitnehmen und fachgerecht entsorgen,“ berichtete Tauchlehrer Stefan Matthes, Geschäftsführer des Echinger Tauchcenters ABC Divers, der zusammen mit seiner Frau Christina seit Juli letzten Jahres den Echinger Weiher gepachtet hat. In ihrem „Hausriff“ ist dem ABC-Diver- Team achtsames Verhalten sehr wichtig. Die Tauchschule gehört PADI® Aware (Professional Association of Diving Instructors ®) an, der weltweit größten Organisation für Meeres- und Gewässerfoschung und professionellen Tauchsport. Zum gemeinsamen Unterwasser- Aktionsplan gehörte vor allem auch, regelmäßig wertvolle Daten für den Naturschutz zu sammeln, dabei den „Status Quo“ bei Flora und Fauna festzuhalten und über längere Zeiträume zu beobachten. Dazu wurde die Wasserfläche in Planquadrate eingeteilt und von den zwei Dutzend Tauchern die darin befindlichen Spezies, Fische, Schnecken ebenso wie Pflanzenbewuchs dokumentiert. Das A und O, betont Matthes, ist eine Balance zwischen Mensch und Natur und innerhalb des Biotops auch ein Gleichgewicht von tierischen und pflanzlichen Lebewesen, möglichst ohne Eingriffe von außen. So bilden umgestürzte Bäume im Uferbereich gewissermaßen die Kinderstube für die Jungfische. Es gibt hier Barsche, Hechte und Karpfen. Auch Asseln und Schnecken gehören zu den Seebewohnern. Der fast flächendeckende Bodenbewuchs besteht aus Wasserminze, Laichkrautgewächsen und Armleuchteralgen. Ein Unterwasserparadies, schwärmen die Tauchsportler übereinstimmend. Je nach Lichteinstrahlung und Jahreszeit gibt es immer wieder etwas Neues zu entdecken – und Altbekanntes wieder zu erkennen. Und dieses Unterwasserparadies, da sind sich alle einig, gilt es zu schützen und zu erhalten.
Abtauchen in ein faszinierendes Unterwasserparadies im „Echi“
Das heimische Tauchgewässer, das außerhalb der „Taucherfamilie“ und einigen wenigen dort zugelassenen Anglern relativ unbekannt ist, stellt etwas ganz Besonderes dar, nämlich „eine Traumdestination für Taucher wegen des relativ klaren Wassers, der üppigen Vegetation, des reichhaltigen Fischbestands und der hervorragenden Möglichkeiten zur Tauchausbildung“, so steht es jedenfalls auf der Website der „Echinger- Weiher-Fun-Dive-Gruppe“ beschrieben. Der kleine, aber feine See (nicht zu verwechseln mit dem Echinger (Bade)See, ein während des Autobahnausbaus 1965 entstandener Baggersee von 250m Länge und 80m Breite, ist sehr gut über die A9 angebunden. Dort finden passionierte Taucher mit Tauchschein, aber auch Interessenten, die einen Tauchkurs belegen wollen, hervorragende Bedingungen vor und können sogar ganzjährig abtauchen und eintauchen in ein naturbelassenes Biotop. Etwas versteckt inmitten eines Landschaftsschutzgebietes ist er zwischen fünf und sieben Meter tief und wird durch mehrere Quellen direkt mit kaltem, klaren Grundwasser gespeist. Deshalb bleibt er auch ganzjährig eisfrei und kühl mit Temperaturen zwischen sieben und acht Grad im Winter und maximal 12-13 Grad im Sommer.
Weitere Infos unter: www.echinger-weiher.de
Für Sie berichtete Ulrike Wilms.