Wohl sortiert und gut erhalten: das Sortiment beim Kleidertausch
Wie hört sich das an: In gemütlichem Ambiente, direkt im Ort und in einer modischen Auswahl nach neuer Garderobe stöbern zu können, sich eine Handvoll neuer Bekleidungsstücke auszusuchen – und dafür keinen einzigen Cent zahlen zu müssen? Möglich wird diese besondere Art des „Shoppens“ durch eine Kleidertauschbörse: Im Gegenzug zu den möglichen textilen Neuerwerbungen geben die Besucher dabei aus dem eigenen Fundus gut erhaltene, neuwertige Anziehsachen ab, die nicht mehr gebraucht und/oder gewollt werden – oder die möglicherweise auch nicht mehr passen.
Schon vor einigen Jahren ist diese Idee bereits nach Eching gekommen. Die Philosophie dahinter: zum kritischen, sprich sparsamen Konsum anzuregen. Wer neuwertige Garderobe tauscht, statt sie zu kaufen, handelt nachhaltig und umweltbewusst, denn natürlich werden bei der Produktion von Bekleidung Ressourcen und Energie verbraucht.
Nach der Coronazwangspause hat die FairTrade-Steuerungsgruppe zusammen mit Wirtschaftsförderin Ines Stadler die Idee aufgegriffen und die Organisation übernommen. Dabei wurden verschiedene Kräfte gebündelt, unter anderem aus der die vhs und dem Klimabeirat. Am letzten Tag des April, Samstag, den 30.04. war es soweit: Das Foyer des ASZ glich einem wohl sortierten Bekleidungsgeschäft. Seitens des Veranstaltungs-Teams wurde die Gelegenheit wahrgenommen, in eigener Sache zu informieren, insbesondere über Fair Fashion von Fairtrade Deutschland. Für eine kleine Stärkung mit Snacks und Getränken auf Spendenbasis war gesorgt. Das Angebot war dabei offen für alle: Auch wer nichts zum Bringen hatte, sondern das eine oder andere Kleidungsstück zum Eigenbedarf benötigte, war herzlich willkommen. Im Vorfeld wurde gezielt zusätzlich mit ins Ukrainische übersetzten Flyern geworben.
Hatten viel Spaß an dem von ihnen organisierten Kleidertausch, die Aktiven der Echinger FairTrade-Gruppe, die teils dabei durchaus auch ihre eigenen „Kunden“ waren: von links nach rechts: Herbert Hahner, Christiane Glaeser, Patricia Linner, Ines Stadler, Kerstin Loewe-Neumann und Gertrud Wucherpfennig.
Einige Flüchtlinge machten sehr gerne vom Angebot Gebrauch. Auch wenn man sich insgesamt etwas mehr Kundschaft gewünscht hätte, sind die Veranstalter mit dem Ablauf und auch der Akzeptanz zufrieden und wollen das Kleidertauschen gelegentlich wiederholen. „Es hat Spaß gemacht“, waren sich alle einig. Und Wirtschaftsförderin Ines Stadler konnte sogar noch ein Traum-Schnäppchen machen: Sie fand genau die Art von Weste, nach der sie seit längerem – vergeblich – gesucht hatte.
Was nach der Kleidertauschbörse übrig geblieben ist, ging unter anderem zum offenen Kleiderschrank nach Neufahrn und wird nach Absprache an weitere caritative Abgabestellen gespendet.
Für Sie berichtete Ulrike Wilms.